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Besonderheiten beim Ziegenkäse selbst machen
Ziegenkäse kann sehr kräftig und würzig werden. Aus der geschmackvollen Milch wird gerne Frischkäse gemacht, weil diese Käse selbst ohne Reifung aromatisch und vollmundig sind. Ziegenkäse hat weniger Fett als Käse aus Schaf- oder Kuhmilch und er ist bekömmlicher.
Es spielt keine Rolle, ob man einen Frischkäse, einen Weichkäse oder einen Hartkäse machen will. Es gibt beim Ziegenkäse selbst machen so gut wie keine Einschränkungen, außer den Mozzarella. Die Vorgehensweise ist identisch wie bei den anderen Milcharten. Das besondere am Ziegenkäse ist sein niederer Fettgehalt, sein Aroma und seine Bekömmlichkeit. Weiter unten gibt es noch ein ganz besonderes und einfaches Ziegenkäse Rezept.
Noch zur Bekömmlichkeit: Wegen der Laktose vertragen viele Menschen keine Kuhmilch. Kuhmilch enthält besonders viel davon, doch auch Ziegenmilch hat Laktose. Wenn man einen laktosereduzierten Ziegenkäse selber machen will, kann man auf den Ziegenfrischkäse zurückgreifen. Durch die milchsaure Vergärung wird der Milchzucker (Laktose) in sehr kurzer Zeit zu Milchsäure umgewandelt. Dadurch wird der Ziegenkäse viel bekömmlicher. Dazu muss man den Ziegenfrischkäse aber sehr lange säuern lassen, ansonsten ist immer noch Laktose im Käse vorhanden.
Aber auch harter und gereifter Ziegenkäse hat kaum Laktose. Zum einen enthält die Molke am meisten Laktose und diese tropft beim Ziegenkäse machen ja ab. Zusätzlich wird durch die weitere Reifung dieser Milchzucker weiter abgebaut.
Was gibt es beim Ziegenkäse selbst machen zu beachten?
Ziegenmilch hat das meiste und vielseitigste Aroma. Aus diesem Grund wird das Ziegenfrischkäse selbst machen auch so geschätzt. Da ein Frischkäse aus anderer Milch nahezu kein Aroma bringt, außer den säuerlichen Geschmack.
Vergleichsweise zu anderen Milcharten ist dieser Frischkäse schon im jungen Stadium sehr aromareich. Doch was des einen Freude ist, ist des anderen Leid. Denn wenn man beim Ziegenkäse selber machen auf eine lange Reife setzt, wird das Aroma schon sehr heftig und das ist nicht Jedermanns Sache.
Je länger er reift, umso stärker und intensiver wird sein Aroma. Wenn man nur Ziegenfrischkäse selbst machen will, ist das Aroma dann doch sehr mild. Es spielt natürlich auch eine riesen Rolle, ob man Rohmilch oder pasteurisierte Milch verwendet. Denn Rohmilch bringt immer den vollmundigeren Geschmack im Vergleich zur pasteurisierten Milch.
Auch wie die Ziegen gehalten werden, spielt eine riesen Rolle. Denn stehen sie nur im Stall, nimmt das Tier den Geruch der Umgebung auf und gibt diesen an die Milch weiter. Vor allem spielt es auch eine Rolle, ob in der Herde ein Bock ist oder nicht. Denn man sagt nicht umsonst „stinken wie ein Bock“. Sind nur Ziegen unter sich, ist der Geschmack/Geruch der Milch angenehm und mild.
Ziegenfrischkäse selbst machen auf die einfache Art.
Der Chevre ist besonders geschmacksvoll und eignet sich besonders für diejenigen, die noch wenig oder keine Erfahrung im Ziegenfrischkäse selbst machen haben. Denn wer ein wirklich einfaches Ziegenkäse Rezept mit Geling Garantie umsetzen will, sollte einen Chevre machen.
Der Chevre ist ein ganz einfacher Ziegenfrischkäse, bei dem es auch keinen „strammen“ Zeitplan gibt. Man kann sich hier schön Zeit lassen. Der Chevre ist ein französischer Ziegenfrischkäse, der ursprünglich nur aus der Rohmilch von Ziegen hergestellt wurde. Wenn man beim Ziegenkäse selber machen Rohmilch verwendet, bekommt der spätere Frischkäse einen besonders würzigen Geschmack.
Man kann den Chevre zwar auch aus jeder anderen Milch machen, doch nur durch die Rohmilch von der Ziege bekommt er sein typisches Aroma. Der Chevre ist ein Ziegenfrischkäse, der cremig weich ist und eine feine saure Note hat. Er entwickelt durch seine einzigartige Machart viele Aromen und ist deswegen ein sehr beliebter Frischkäse. Jeder der Ziegenkäse selber machen will, sollte ihn einmal gemacht haben, so findet man sehr einfach und schnell in die Materie.
Wie jeder andere Frischkäse kann man diesen Ziegenfrischkäse direkt frisch essen oder auf Wunsch auch weiter reifen.
Beim Ziegenkäse selber machen hat man immer die Wahl, welche Reifeart man machen will. Der Chevre wird vorzugsweise mit dem natürlichen Milchschimmel (Geotrichum candidum) weiter gereift. Das ist die wilde Form des weißen Edelschimmels. Wenn man den Chevre mit Rohmilch macht, braucht man nur das passende Reifeklima einstellen und der weiße Edelschimmel wächst von selbst. Das funktioniert aber auch, wenn man ihn aus Kuh- oder Schafmilch macht, nur muss es dann auch Rohmilch sein.
Wenn man beim Ziegenkäse selber machen auf pasteurisierte Milch zurückgreift, muss der weiße Edelschimmel entweder der Milch oder dem Käserohling zugesetzt werden. Ebenso ist es ratsam, die Milch mit Calcium anzureichern. Denn durch das Pasteurisieren wird das in der Milch enthaltene Calcium in seiner Funktion wie ausgeschaltet und funktioniert dann nicht mehr ordnungsgemäß. Durch das „Fehlen“ des Calcium werden die Gallerte und somit der Bruch nicht so fest und auch die Ausbeute wird geringer.
Die Ausbeute:
Ziegenmilch ergibt etwa dieselbe Menge an Käse wie Kuhmilch. Als groben Anhaltspunkt kann man sagen 20% der Milchmasse ergeben den fertigen Frischkäse. Hier spielt natürlich der Gehalt an Molke eine riesen Rolle. Beim Hartkäse liegt der Ertrag bei rund 10%. Je nach Milchqualität ist der Ertrag höher oder niedriger.
Ziegenkäse selber machen der französische Chevre
Zutaten
- 10 Liter rohe Ziegenmilch man kann aber auch jede andere Milchart verwenden.
- 1 Starterkultur: Mesophile Starterkulturen nach Herstellerangaben oder 100 g aktive Butter- oder Sauermilch
- 1 Wenn keine Rohmilch verwendet wird Geotrichum candidum nach Herstellerangaben.
- 1 Wenn keine Rohmilch verwendet wird gesättigtes Calciumchlorid oder Chlorcalcium nach den Angaben des Herstellers.
- 1/4 Der normalen Labmenge laut Herstellerangaben in 50 g Wasser gelöst.
- 20 g Salz pro kg Bruchmasse.
Anleitungen
- Die Milch auf 32 °C erwärmen.
- Die Starterkultur und das Lab zugeben. Wenn keine Rohmilch verwendet wird, zusätzlich Geotrichum candidum nach Herstellerangaben zugeben.
- Die Wärmezufuhr stoppen, und abgedeckt 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen lassen.
- So sollte die Oberfläche dann aussehen, man sieht deutlich das Geotrichum candidum.
- Prüfen ob der Bruch fest geworden ist, dann in ein Sieb oder Käsetuch geben und darin 6-8 Stunden abtropfen lassen.
- Den Bruch wiegen und je kg Bruchmasse 20 g Salz behutsam untermischen.
- Abtropfen lassen bis nichts mehr tropft.
- Nun kann man dem Frischkäse noch Kräuter oder Gewürze zugeben.
- Den Ziegenkäse in Frischkäseformen füllen.
Notizen
Mein Buch als Komplettkurs zum Käse selber machen beschreibt dir alles, was du wissen musst, damit es auch sicher gelingt und am Ende ein wahrhafter Genuss auf dich wartet. Falls doch irgendwann einmal eine Frage auftauchen sollte, bekommst du bei mir kostenlos Hilfe und Unterstützung.
Andere interessante Käse:
himmlisches rezept und so einfach, schmeckt wie in frankreich.
Ich danke dir Horst für die Rückmeldung. Ich kam bis jetzt noch nie in den Genuss in Frankreich einen Chevre zu essen. Umso mehr freut es mich, wenn du sagst, dass er wie in Frankreich schmecken soll. Er ist auch einer meiner Favoriten.
Gruß Jürgen
what a nice site. thanks
Grandios dieser Chevre, ein Käse der kaum Ansprüche hat, doch ein Charakter ohne Ende.
Thanks for your blog, nice to read. Do not stop.
Ich hatte noch nie von Chevre gehört geschweige denn gegessen. Ihr Rezept hat mir aber den Mund wässrig gemacht und ich machte ihn zu Hause. Gigantisch lecker und so einfach.
Danke für das Rezept, ich empfehle Sie weiter
Unglaublich wie aromenreich dieser Käse wurde. Kenne den Chevre aus dem Laden, doch der selbst gemachte war ganz anders. Da werde ich noch andere machen.
Klasse Rezept und Klasse Buch 👍
Danke für die lobenden Worte. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und viel Freude beim Käsen.
Bei diesem Rezept ist die Zugabe von Kefir anstelle von Starterkultur angegeben. Funktioniert das auch bei anderen Käsearten? Ich suche eine Alternative zu den tiefgekühlten Starterkulturen.
Vielen Dank und liebe Grüße, Claudia
Hallo Claudia,
ja man kann den Kefir auch bei allen anderen Käsesorten verwenden.
Nur mit den thermophilen Kulturen ist es schwieriger. Die sind zwar vorhanden, müssen aber im Vorfeld lange gefördert werden, da man ja nur im mesophilen Bereich den Kefir herstellt.
Ich selbst arbeite nur mit Kefir, das spart auch viel Geld.
Gutes Gelingen
Jürgen
Endlich mal jemand der sagt was Sache ist, gefällt mir und auch hübsch gemacht. Man sieht den Praktiker.
Sehr lecker.
Toller Beitrag.
Hab zwar Schafmilch genommen, doch wurde auch gut.
Hallo,
wie ist das zu verstehen:
„1/4 Der normalen Labmenge laut Herstellerangaben in 50 g Wasser gelöst.“…?
Wieviel Lab rechnet man bei 10l Ziegenrohmilch?
Guten Tag,
da ich Ihren Hersteller nicht kenne, weiß ich nicht wie viel Sie am Ende verwenden sollen.
Ich habe das extra so geschrieben, da ich schon die unterschiedlichsten Hersteller verwendet habe und jeder eine andere Menge angibt, obwohl die Konzentration die selbe ist.
Die Hersteller werden wohl testen, wie gut ihr Lab wirkt und somit die „Normmenge“ anpassen.
Laut dem was ich lernte bedeutet es, dass man bei einer Labstärke von 1:10 000 auf einen Liter Lab 10 000 Liter Milch verwendet.
Das habe ich laut Herstellerangaben immer wieder nachgerechnet, doch auf diesen Wert bin ich nie gekommen.
Die Werte schwanken enorm.
Danke für das gute Rezept.
Super Beitrag.
Super Rezept
Alles bestens, Danke
Thanks for thr great article!
Thank you so much!
Klasse Seite.
Großartiger Beitrag.
Danke für die vielen Infos liebe Grüße 🙂
Super Beitrag, Danke.
Hat alles super geklappt, danke für die einfache Anleitung.
Genial erklärt, der Ziegenkäse ist in der Produktion.